In den letzten Monaten haben sich einige positive
aber auch einige negative Veränderungen ereignet. Hier die Streckenmeldungen
mit Hinweisen auf Internetseiten:
Südharzstrecke Northeim – Nordhausen (KBS 357)
Nachdem für November 2001 die Streckensperrung und Baustelle zwischen Ellrich und Woffleben geplant war, geschah erst einmal – nichts!
Die Baustelle wurde abgesagt, es wurden weitere Bodenproben entnommen, um den schwierigen Bauuntergrund zu erforschen (Senkungsgebiet). Mittlerweile ist der Zustand der Strecke in diesem Bereich so schlecht, dass das EBA Gerüchten zufolge die Streckensperrung aus technischem Grund für dieses Jahr angedroht hat, wenn diese Stelle nicht beseitigt wird. Ein Bogen der „Initiative zum Erhalt der Südharzeisenbahn“ zwecks Unterschriftensammlung zum Erhalt der Strecke ist beigefügt, einige Einbecker Mitglieder haben sich bereits an der Aktion beteiligt.
In Wulften wurden vom 9. bis 12. November die schadhaften Weichen ausgebaut und mit einem Gleisumbauzug die beiden Streckengleise fast komplett saniert. Bei einer noch geplanten Fortsetzung der Bauarbeiten wird das Stellwerk Wulften Ost abgerissen, das Stellwerk Wulften West bleibt als Block erhalten. Der Bahnhof Wulften ist somit zum zweigleisigen Haltepunkt mit Blockstelle zurückgebaut worden, die nicht mehr genutzten Gütergleise sind abgehängt worden. Die Strecke Wulften – Duderstadt ist in Teilstrecken demontiert worden, eine Verwendung des Bahndammes als Radweg an der stark- und schnellbefahrenen Bundesstraße ist geplant.
Sollingbahn Northeim – Bodenfelde (KBS 356)
Eine Sanierung des Tunnels bei Ertinghausen ist beschlossen, noch Anfang letzten Jahres wurde angekündigt, dass die Strecke auf Grund der 15 Mio. DM Sanierungskosten für den Tunnel bald stillgelegt werden sollte, massive Einsprüche von Anliegergemeinden und Bevölkerung haben dies verhindert, jetzt wird der Tunnel für „nur“ 15 Jahre saniert, der Erhalt dieser Strecke ist somit vorerst gesichert. Leider gibt es immer noch keine durchgehenden Züge Richtung Westen, so dass durch Umsteigen in Ottbergen und teilweise zusätzlich in Bodenfelde die Reisezeiten sehr lang sind und der Bahncomputer den teureren Weg über Hannover empfiehlt.
Ilmebahn
Beide Loks sind im Einsatz; während die eine die wenigen Rangierleistungen zwischen Höxter (Holz- und Militärzüge), Holzminden (Getreideverladung), Kalefeld (Kunststoffwerk und Gaslager), Kreiensen und bei Bedarf Göttingen abwickelt, ist die andere im Bauzugeinsatz. Auf der Stammstrecke zwischen Einbeck und Salzderhelden ist nur noch der Schrotthandel als letzter Kunde verblieben, ganz selten ist ein Holztransport von Markoldendorf abzuholen.
Die Lokomotive 41 096 steht immer noch in Einbeck, mittlerweile auf dem Gelände der ehemaligen Küchenmöbelfabrik hinter dem Tor und ist somit etwas vor Vandalismus und falschen „Eisenbahnfreunden“ geschützt.
Bahnhof Einbeck Salzderhelden (KBS 350)
Der Bahnhof ist für die DB AG nur noch zweigleisiger Bahnhof, die Gleise 3 und 4 sind für den Gesamtverkehr verblieben. Gleis 1 und 2 sind an die Ilmebahn verpachtet worden und durch ein großes Schild als „Ilmebahnanlage“ gekennzeichnet. Ein Anschluss in beide Richtungen auf DB-Gleise ist möglich. Gleis 5 und 6 sind als Überholgleise gesperrt, Gleis 5 wird als Ausfahrgleis für die Ilmebahn Richtung Kreiensen genutzt. Planungen sehen vor, dass das Stellwerk „Eif“ in naher Zukunft entfallen soll, die Fernsteuerung soll von Hannover erfolgen, von dort soll bereits z.B. Kiel Hbf ferngesteuert sein.
Strecke Seesen - Herzberg (KBS 358)
In Osterode wurde die Holz- und Militärverladung eingestellt, auf dem Gelände des Güterbahnhofs entstanden ein Schnellrestaurant und eine Tankstelle.
Strecke Göttingen –Kassel / Bad Hersfeld (KBS
600/613)
Auf beiden Strecke verkehren seit Dezember 2001 neue Triebwagen der Baureihen 425 und 426, der Öffentlichkeit wurde in der Presse der Komfort der neuen Züge schmackhaft gemacht. Von gut informierten Kreisen aus dem Ruhrgebiet wurde allerdings gemeldet, dass dort fast die Hälfte der Fahrzeuge aus den verschiedensten Gründen abgestellt werden mussten, dort fahren zur Zeit abenteuerlich anzusehende Silberlinggarnituren mit 141ern als Triebwagenersatz..
Strecke Lauscha – Probstzella (KBS 564)
Wie die Februarausgabe des Eisenbahn-Kurier meldet, ist der imposante „Nasse Delle“-Viadukt zum Teil gesprengt worden, da die Schäden eine Sanierung nicht mehr zuließen. Er wird als Stahlträgerbrücke wieder aufgebaut werden, der Personenverkehr Eisfeld – Sonneberg – Lauscha soll zum Jahresende wieder aufgenommen werden, der Betrieb nach Ernstthal soll baldmöglichst folgen. Ein durchgehender Verkehr nach Probstzella soll von der Südthüringenbahn als Betreiber nicht geplant sein. Zusätzlich besteht nach dem Brückenneubau die Möglichkeit einen Güterverkehr nach Ernstthal und Neuhaus als Materialtransport zum Talsperrenbau Leibis durchzuführen.
Achim Stix
ENDE