VEE - Harzbahnausflug

Die „Größte unter den Kleinen“, so die Selbstbezeichnung der HSB, stand wieder einmal auf unserem Sommerreiseprogramm. Also trafen sich am Sonntag, 15.6.03 bei schönstem Wetter neun männliche Mitglieder am Bahnhof Salzderhelden. Mit dem 8:28-Zug ging es zunächst nach Kreiensen, dann mit dem 628-Triebwagen bis Goslar und weiter mit Neigeexpress nach Wernigerode.

In Bad Harzburg gibt es nach wie vor einen Fotohalt wegen Kopfmachen und Abwarten des Gegenzuges. Diesmal war aber auch eine umfangreiche Gleisbaustelle beim Güterbahnhof zu sehen. Wie sich später herausstellte, wird nicht zurückgebaut, sondern tatsächlich erneuert. Es entsteht eine neue Verladeanlage für Schotter, der in Ganzzügen durch EVB-Loks abgefahren werden soll. Auf der alten Eckertaler Trasse wird wieder ein Ziehgleis eingebaut.

Guter Dinge und pünktlich kamen wir um 10:30 Uhr in Wernigerode an und besichtigten sofort das Bw der HSB wo auch die beiden Mallet-Loks 5901 und 5902 standen. Eine der beiden Maschinen sollte wieder zu einem mehrwöchigem Gastspiel bei der Brohltalbahn abgegeben werden. Als uns dann auch noch der kleine Triebwagen GEH T1 als Sonderzug im Bahnhof begegnete waren alle bester Laune für unsere Dampfzugfahrt, die wir um 11:40 Uhr antreten wollten. Wir hatten uns nämlich als Besonderheit eine Cabrio-Fahrt vorgenommen. Im Sommer wird laut Fahrplan für ganz abgehärtete Eisenbahnfreunde ein offener Güterwagen mit Sitzbänken in den 8903 / 8904 Wernigerode – Eisfelder Talmühle eingestellt, wenn....ja wenn nichts dazwischen kommt. Leider war an diesem Tage trotz schönstem Wetter „wenn“. Der Cabrio fehlte, weil er kurzfristig für eine Sonderbestellung ins Selketal abgegeben wurde. Leider gab es hierfür vorher keine Information, selbst als wir die Fahrkarten lösten. Die Enttäuschung war zunächst groß, aber mitgefahren sind wir dann doch noch.

Der 8903 war zunächst mit 99 7242-3 bespannt und brachte uns bis Drei Annen Hohne. Dort waren nicht nur das Wasserfassen und zwei weitere Dampfzüge zu beobachten, sondern auch noch das Rangiermanöver für den Loktausch. Umlaufbedingt werden die Maschinen gewechselt, sodass wir dann Tender voraus mit 99 7242-3 über Elend, Sorge, Benneckenstein nach Eisfelder Talmühle fuhren. Auch hier wieder Lok umsetzen und Wasser fassen.

Erfreulich zu sehen, dass nun endlich die Renovierung des Bahnhofgebäudes begonnen hat. Das Bahnsteigdach wurde wegen Baufälligkeit bereits entfernt und ein Gerüst zeugt von äußeren Reparaturen. Bleibt zu offen, dass mit dem neuen Pächter ein tragbares Nutzungskonzept für das Fachgebäude einzieht, das wir nach Möglichkeit auch unterstützen wollen.

Bei der Rückfahrt hatten wir endlich keinen Packwagen, sondern die Lok direkt vor Augen, Nase und Ohren. Die lange Steigungsstrecke bis Benneckenstein mit Halt und Superanfahrt in Sophienhof war wieder einmal ein wunderbares Erlebnis. Ob das mit dem Cabrio am Schluss des Zuges auch so gewesen wäre, sei dahingestellt.

In D A H wieder das gleiche schöne Schauspiel mit drei Dampfzügen, Wasserfassen und Lokwechsel. Nun kam 99 222, die älteste und einzige Vorkriegslok dieser Bauart, vor den Zug, den wir nach der Talfahrt in WR-Westerntor verließen. Ein Bummel durch die Altstadt, die aufgrund eines Mittelalterfestes voll von Besuchern war, rundete unseren Tagesausflug ab.
Trotz Carbio-Panne eine schöne Fahrt mit Dampferlebnis pur.

20.6.03 EW