Diavortrag von Erich Wilde über Bahnen im Schweizer Kanton Wallis im Jahr 2005
Durch den Kanton Wallis verläuft die Rhone in den Genfer See. Ausgehend von der parallel verlaufenden Hauptstrecke Brig - Montreux – Lausanne erschließen kleinere Bahnen die Orte in den Seitentälern. Zwei Bahnen beginnen in Martigny wo die Rhone eine fast rechtwinklige Richtungsänderung nach Norden beschreibt.
Die normalspurige Bahn Richtung Großer St. Bernhard mit dem gleichnamigen "Express" - Zug führt aus dem Rhonetal bis zum 900 m hoch gelegenen Endbahnhof Orsiers. Eine Seitenlinie verläuft von Sembrancher bis Le Chable wo mit der Seilbahn Anschluss zum Wintersportort Verbier besteht.
Ebenfalls von Martigny aus verläuft die Meterspurbahn mit einer atemberaubenden Lienenführung mit 12 Tunnel und 46 Brücken über den Schweizer Grenzort Chatelard hinaus bis in das französischen Wintersportzentrum Chamonix am Fuße des Mont Blanc, wo 1924 die ersten olympischen Winterspiele stattfanden. Technische Besonderheiten dieser Strecke sind die Zahnradabschnitte und elektrische Versorgung über Abschnitte mit Stromschiene bzw. Oberleitung.
Weitere Schmalspurbahnen führen von Aigle aus nach Champery im Süden und nach Leysin, und Les Diablerets im Norden bereits in den Kanton Waadt. Alle 3 Bahnen beginnen in Aigle auf dem Bahnhofsvorplatz und durchfahren auf jeweils eigenen Trassen die Stadt wie eine Straßenbahn. Zu jeder Stunde verwandelt sich der Bahnhofsvorplatz zu einem für Fremde kaum zu überschauendes Getümmel aus Bahnen, Bussen, Autos und Menschen. Alles funktioniert reibungslos ohne Ampeln und unnötigen Verkehrsschildern.
Abzweig Le Planches Autos und Bahn benutzen die gleiche Brücke
Ebenfalls aus dem Rhonetal heraus führt die Schmalspurbahn von Bex über Villars nach Bretaye. Die Bahn beginnt auch auf dem Bahnhofsvorplatz an der Rhonetalhauptstrecke und verläuft zunächst ebenso als Straßenbahn durch das kleine Städtchen Bex. Ab Villars wird die Strecke wegen der großen Steigung mit Zahnrad betrieben.